Für den Stamm Turtle ging es in den Sommerferien mit Pfadfindern aus ganz Hessen nach Ungarn. Nach einer 14 stündigen Busfahrt kamen wir in der Kleinstadt Hatvan, östlich von Budapest, an. Von dort aus begaben wir uns zu einem abgelegenen Schrottplatz in Gyöngyöspata, welcher direkt neben einem Steinbruch lag.
Schon im Vorfeld wurde mit dem Besitzer Kontakt aufgebaut. Dieser plante aus dem Schrottplatz, welchen er geerbt hatte, eine Idylle zu erschaffen. Er hielt Ziegen, Schafe und Hühner. Letztere machten sich zu unserem Leidwesen leider lautstark bemerkbar.
Als wir dort ankamen, zeigt uns Robert, der Besitzer, sein Gut und erzählte uns, dass wir die Möglichkeit hätten unser eigenes Projekt in den kommenden 4 Tagen zu verwirklichen. Wir entschieden uns dafür, eine Feuerstelle mit Tisch und Bänken neben einem Bachlauf zu errichten. Während der Mittagshitze konnten wir in einen der selbst angelegten Seen springen.
Nach 5 Tagen und einem wehleidigen Abschied, ging es für uns nach Tokaj, von wo aus wir mit dem Kanu unsere Reise fortsetzten. Ab diesem Zeitpunkt setzten die täglichen Gewitter ein, die ab 15 Uhr auf uns niederprasselten. Nach 3 Tagen auf dem Fluss und einer Brille weniger begann die Wanderung. Nun hieß es Wanderschuhe anziehen und Rucksack aufsatteln.
Am ersten Tag sollte es zuerst einmal aus der Stadt rausgehen, was weiter war als gedacht, da wir eine andere Stadt mit Einkaufsmöglichkeit und Wasser erreichen mussten. Zuerst ging es über einen Berg, in dessen Urwald die Mücken schon auf uns warteten. Diese lästigen Blutsauger hatten uns schon die Tage vorher am Fluss terrorisiert. Wir hatten eigentlich gehofft, sie abgeschüttelt zu haben. Nach dieser Tortur ging es weiter durch die traumhaften Weinberge der Region. Nach einer Weile hatten wir einen herrlichen See vor uns liegen. Nach einer längeren Mittagspause und einer Abkühlung ging es dann weiter. An diesem Tag legten wir 30km zurück, was wir an den folgenden Tagen noch an den Füßen spürten. Deswegen war unser nächstes Ziel Miskolc, das bekannt für seine Höhlentherme ist – gut für geschundene Füße. Leider überraschte uns kurz vor der Therme ein Gewitter, was uns trotz Regenschutz komplett durchnässte. Wandern fiel in den nächsten Tagen damit flach. Immerhin erholten sich unsere wunden Körper in dem heißen Thermalwasser. Nach der Erholung hieß es für uns teils Barfuß, teils in Badelatschen nach Eger. Dort übernachteten wir einige Tage auf einem Campingplatz, da unsere Wanderschuhe keine Anstalten machten, trocken zu werden. Dort trafen wir auf andere Pfadfinder, mit denen wir dann zum Abschlusslager wanderten. Die letzten Tage verbrachten wir mit 260 Pfadfindern aus ganz Hessen, bevor es für uns zurück in die Heimat ging.
Von Moritz